Donnerstag, 22. März 2012

Strom ohne Atom

Billiges Versprechen, teure Quittung ?

entnommen aus:

maybritillner.zdf.de

Strom, Heizkosten, Benzin - die Preise explodieren und viele Verbraucher fragen sich, wie sie diese Grundbedürfnisse ihres Alltags in Zukunft noch bezahlen sollen.

Beispiel Strom:
  • Nach Hochrechnungen der Bundesnetzagentur wird Haushaltsstrom in den kommenden Jahren allein durch höhere Netzentgelte um fünf bis sieben Prozent teurer. 
Ganz klar, eine Folge der Energiewende, des Ausstiegs aus der Atomenergie, sagen die Stromerzeuger und viele Experten.

Bundesumweltminister Röttgen bestreitet das vehement:
  • "Steigende Energiepreise haben nichts mit der Energiewende zu tun!" 
Die Stromversorger gäben teils falsche Begründungen für ihre Preiserhöhungen ab.
  • "Dies riecht nach Abzocke der Verbraucher und bringt die Energiewende in Verruf", ärgert sich Norbert Röttgen. 
Johannes Teyssen, Chef des größten deutschen Energiekonzerns E.ON, der bis zum vergangenen Frühjahr wie selbstverständlich an Milliarden-Gewinne gewöhnt war, steht vor einer völlig neuen Situation:
  • Nach der Katastrophe von Fukushima und dem Entschluss der Bundesregierung, jetzt rasch aus der Nuklearenergie auszusteigen, mussten fünf seiner Atomkraftwerke abgeschaltet werden. 
Vermeldeten die Düsseldorfer 2010 noch 6 Milliarden Euro Gewinn - machten sie im vergangenen Jahr 2,2 Milliarden Euro Verlust.
  • Nun fehlt das Geld, um die immensen Investitionen in erneuerbare Energien stemmen zu können, mit denen der Konzern zukunftsfähig werden wollte.
  • (Bemerkung: ... wer's glaubt wird selig => ich vertraue solchen Menschen  nicht mehr, weil sie erst dann aktiv werden, wenn man ihnen die Pistole auf die Brust setzt, anstatt selber - aus der Notwendigkeit geboren - Strukturen entscheidend zu ändern, zu erweitern bzw. zu modernisieren ... hätten sie aber von sich aus Willen zum Fortschritt und Eigenintitiative bekundet, könnte man ihnen vertrauen ...)
Jobabbau durch Energieumbau?

7,5 Milliarden Euro wollte E.ON in den nächsten 5 Jahren in Wind und Sonne investieren.  
  • Eigentlich - nun streicht der Konzern 6000 Arbeitsplätze in Deutschland. 
Teyssen beklagt: "Politische Entscheidungen stellen uns vor nie gekannte Herausforderungen".
  • Natürlich führe der Atom-Ausstieg zu höheren Strompreisen. 
  • (Bemerkung: ... ein Lobbyist wie aus dem Bilderbuch entsprungen => keine Visionen, keine Ideen, keine Kraft, keine Phantasie, keine Pläne, kein Wille aber ein ewiges Jammern, wie schlecht es doch der Führungsriege geht + tausende Menschen entlassen anstatt Jobsicherung für neue Technologien und Infrastrukturen)
"Stromrebell" Michael Sladek von den Energiewerken Schönau im Schwarzwald
  •  - drittgrößter Ökostromproduzent Deutschlands, 130.000 Haushalte sind bei ihm unter Vertrag
hält das für reine Stimmungsmache, höhere Preise sind für ihn nicht nachvollziehbar.
  • Seiner Meinung nach wollen sich die großen Energieversorger schlicht bereichern und Ängste schüren - denn sie wollen weiter den Markt beherrschen
Ohne kleinere Energieunternehmen in Bürgerhand - wie in Schönau - ist für Sladek keine tatsächliche Energiewende zu machen. 

Strom ohne Atom?
 
Grundsätzlich halten 70 Prozent der Bundesbürger den Ausstieg aus der Kernenergie für richtig.
  • Bekommen wir als Verbraucher gerade - und verstärkt in den nächsten Jahren - die teure Quittung für eines der größten industriepolitischen Abenteuer der Nachkriegsgeschichte? 
Bis 2022 sollen alle Atommeiler abgeschaltet werden.
  • Kann die Wirtschaft das verkraften? 
  • Ist die Stromversorgung wirklich sicher? 
  • Und zu welchem Preis?
Strom ohne Atom?
  • Kernkraft trägt immer noch zu rund 20 Prozent der Stromversorgung bei. 
  • Diese Lücke sollen grüner Strom, ein effizienterer Umgang mit Energie und neue, moderne Gaskraftwerke schließen.
Der Plan ist nicht unrealistisch, bedeutet aber einen Komplettumbau der Energieversorgung, mit Folgen für Verbraucher und Unternehmen.
  • (Bemerkung: Komplettumbau ??? Eher dringend notwendiger und drastischer Abbau von Energiemonopolismus => hin zur Erweiterung von dezentralen, redundanten Einheiten in kommunaler und regionaler Eigenbewirtschaftung)

Energiewende ohne Plan?

Doch von einem "Masterplan" für dieses Mega-Projekt ist bisher wenig zu sehen.
  • Die Opposition schlägt Alarm: Die Regierung schlafe bei der Umsetzung der Energie- und Klimaschutzpläne
  • Der Wirtschaftsminister will der Photovoltaik den Boden unter den Füßen wegziehen, obwohl sie in Deutschland und weltweit gerade richtig in Schwung kommt. 
Verwirrend für viele Bürger - und für die Konkurrenten auf dem Weltmarkt, die das deutsche Mammutprojekt skeptisch, aber hoch gespannt beobachten.
  • Meinen wir es noch ernst mit der Energiewende? 
  • Ist sie zu schaffen? 
  • Und was kostet sie? 
Darüber diskutiert Maybrit Illner mit ihren Gästen:
  • Klaus Müller (Verbraucherzentrale NRW)
  • Dirk Maxeiner
  • Michael Sladek
  • Hiltrud Schwetje
  • Johannes Teyssen
  • Norbert Röttgen

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(momentan 20 % des Stroms aus regenerativen Energiequellen)

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