Folge 4, "Ein deutsches Requiem"
Ausführende: Krassimira Stoyanova, Sopran; Michael Volle, Bassbariton; Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Leitung: Mariss Jansons.
Unter den Requiem-Vertonungen des 19. Jahrhunderts nimmt das Deutsche Requiem von Johannes Brahms eine Sonderstellung ein.
Denn in Abkehr von der lateinischen Totenmesse der katholischen Kirche mit ihren Fürbitten zur Erlösung der Toten komponierte Brahms eine musikalische Totenfeier in deutscher Sprache. Bei ihr stehen vor allem der lebende Mensch, das heißt der Trost erfahrende Trauernde, im Mittelpunkt.
Dazu hat sich Brahms Bibelverse aus dem Alten und Neuen Testament zusammengestellt, die von der Hinfälligkeit der Menschen, von der Mühsal des Lebens und vom Tod als Erlösung handeln. Vor allem aber künden sie von der Hoffnung auf Auferstehung und der Unsterblichkeit der Seele: "Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg?"
Dazu schrieb Brahms eine Musik, die in ihren Trost spendenden Partien geradezu von überirdischer Schönheit ist, bei den affirmativen Versen des Auferstehungsglaubens aber klangmächtig von dramatisch-triumphaler Größe zeugt.
Im Mittelpunkt der musikalischen Gestaltung steht der Chor, der in keinem der sieben Sätze pausiert und auch bei den Solistenpartien von Sopran und Bassbariton die zentralen Textgedanken trägt und paraphrasiert.
Brahms komponierte das populäre Werk in den Jahren 1856/66, kurz nachdem er von Hamburg nach Wien übergesiedelt war, möglicherweise noch unter dem Eindruck des tragischen Todes seines verehrten Freundes und Mentors Robert Schumann. Es verhalf dem damals 33-Jährigen zum Durchbruch und zu internationaler Anerkennung. (ARTE, 19h))
2 Kommentare:
Auf der ARTE-Homepage wird übrigens die beim Brilliant-Label erschienene Johannes Brahms-Gesamtausgabe empfohlen :-)
Die habe ich jetzt hier gefunden >>>
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Vielen Dank, werde ich mal direkt Bloggen ;-)
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