Montag, 17. März 2008

Die Schönheit - Friedrich Hebbel(1813-1863)


Das Loos der Götter ist auch dir gefallen;
Denn du bist schön, du brauchst dich nur zu zeigen,
So wird sogar von Lippen, welche schweigen,
Wenn Jeder jauchzt, dir Lob und Preis erschallen.

Denn, die als unerreichbar vorschwebt Allen,
Die Harmonie, ist deinem Wesen eigen,
Wie sollte dich, wo du erscheinst, ein Reigen
Von trunkenen Verehrern nicht umwallen!

Zwar werden wir's nur schmerzlicher empfinden,
Wie viel uns mangelt, wenn wir auf dich schauen,
Allein du bist uns doch verwandt geblieben;

Drum dienst du, uns dem Höchsten zu verbinden,
Wir stehen ihm nicht länger fern mit Grauen,
Es tritt uns nah' in dir, wir können's lieben!


* der Autor: geb. am 18.03.1813 als Christian Friedrich Hebbel in Wesselburen als Sohn eines Maurers, sein Vater stirbt völlig verarmt als Hebbel 14 Jahre alt ist, nach dem Tod des Vaters beginnt er eine Boten- und Schreibertätigkeit beim Kirchspielvogt Mohr, erste Veröffentlichungen in Provinzblättern, in Hamburg verliebt er sich in die Näherin Elise Lensing, 1836-39 studiert er in Heidelberg und München, er hört Vorlesungen in Jura, Geschichte, Literatur u. Philosophie, ein Reisestipendium des dänischen Königs ermöglicht den Aufenthalt in Kopenhagen (1842-43), ab 1845 lebt er in Wien, heiratet die Burgschauspielerin Christine Engelshausen, wird finanziell unabhängig, er stirbt am 13.12. 1863 an Rheuma.

...im Tierreich sind in der Regel die Männer die schönen Wesen, bei den Menschen eher die Frauen und in der Kunst gibt es keine Unterschiede ... ansonsten gilt: Schönheit liegt im Auge des Betrachters !

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