Prof. Regans Schönheitstest
Im Badschrank von Professor Lesley Regan stehen wie bei der Durchschnittsfrau Kosmetikartikel im Wert von etwa 1.400 Euro. Und quasi jedes Produkt verspricht der Anwenderin - basierend auf angeblich wissenschaftlichen Erkenntnissen - glänzendes Haar, faltenfreie Haut und einen makellosen Teint. Funktionieren soll das mit Hilfe von Amino-Komplexen, Pentapeptiden, Pro-Tensium oder Nanosomen. Lesley Regan ist Ärztin und war über zehn Jahre lang in der Forschung tätig.
Im Selbstversuch testet sie, ob die Chemie in den Tiegeln sie tatsächlich um Jahre jünger aussehen lässt und ob die angeblich "wissenschaftlichen Erkenntnisse" Tatsachen entsprechen. Seit einigen Jahren wirbt die Kosmetikindustrie verstärkt mit Fachbegriffen aus Chemie, Medizin und anderen Forschungszweigen. Doch wie viel Wissenschaft steckt tatsächlich in den Produkten, und wie wirksam ist sie?
Prof. Regan findet heraus, dass einige Stoffe tatsächlich die versprochene Wirkung erzielen. So regt Retinol die Kollagenbildung an, Anti-Oxidantien neutralisieren freie Radikale und AHA-Säuren können die oberste Hautschicht entfernen. Allerdings handelt es sich bei AHA-Säuren um gewöhnliche Fruchtsäuren und Retinol, auch bekannt als Vitamin A, das man auch in Form von Butter zu sich nehmen kann.
Neben Zusammensetzung und Wirksamkeit der Kosmetika nimmt Lesley Regan auch die Vermarktungs- und Werbestrategien unter die Lupe und stößt auf ein paradoxes Phänomen. Ein Kosmetikartikel darf keine zu gute, heilende Wirkung aufweisen. Dann wird er als Medikament eingestuft und unterliegt automatisch stärkeren Einschränkungen. Andererseits soll das Produkt aber auch sein Versprechen halten - ansonsten drohen kostspielige Klagen.
Eine Gratwanderung zwischen verheißungsvollen Werbeversprechen und gezügelter Wirksamkeit. (ARTE, 20:15)
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