"Flucht über die Ostsee - Deutsche Schicksale 1945"

"Spiegel"-TV Special

Dokumentation.
12. Januar 1945: Die Rote Armee beginnt ihre Winteroffensive auf Ostpreußen. Millionen Menschen flüchten im eisigen Winter vor den heranrückenden russischen Truppen. Ihr Ziel sind die Häfen der Ostsee. Zwischen Januar und Mai 1945 läuft eine der größten Rettungsaktionen in der Geschichte der Seefahrt: Etwa 800 Schiffe mit verzweifelten Flüchtlingen verlassen die umkämpften Hafenstädte Ostpreußens.

Die Fahrt über die Ostsee ist ein tödliches Risiko. "Goya", "Wilhelm Gustloff", "Steuben" - die Liste der tragisch fehlgeschlagenen Versuche ist lang, die Namen der untergegangenen Schiffe bis heute unvergessen. Ein Thema ist in der Aufarbeitung des Flüchtlingsdramas bis heute kaum behandelt worden: die Geschichte der deutschen U-Boote, die von Januar bis einen Tag vor der Kapitulation etwa 2.500 Flüchtlinge aus der umlagerten Danziger Bucht in Sicherheit brachten. Die Kommandanten handelten gegen ausdrücklichen Befehl, als sie Kinder, Jugendliche, Frauen und Babys retten. Eines dieser U-Boote ist U 3505 unter dem Kommando des 24-jährigen Horst Willner, frisch verheiratet und Vater einer drei Monate alten Tochter. Er sieht nur noch eine Chance, seine Frau aus dem Kessel von Danzig herauszuholen: mit seinem U-Boot.

Außerdem nimmt U 3505 noch 50 Jungen zwischen zwölf und 16 Jahren mit. Die Fahrt über die Ostsee birgt unkalkulierbare Gefahren. Das Manövrieren mit einem völlig überbeladenen U-Boot ist extrem schwierig. Und das in einem Gewässer, in dem es von Minen nur so wimmelt. Die Fahrt wird für die Zivilisten ein Horror. Die Ostsee ist aufgewühlt, es herrscht Windstärke sechs bis sieben, alle an Bord fürchten um ihr Leben. Doch Willners Courage wird belohnt. Er wird zum Menschenretter für 50 Kinder.

SPIEGEL TV Special mit einer aufwendigen Dokumentation über die bisher noch nicht erzählte Geschichte einer ungewöhnlichen Rettung: mit Gesprächen von Rettern und Geretteten, nachgestellten Bildern, Archivaufnahmen und Computeranimationen.

"Maikäfer flieg, der Vater ist im Krieg,
Mutter ist in Pommerland, Pommerland ist abgebrannt,
Maikäfer flieg".

Das ist einer der ersten Lieder, die ich als kleines Kind in Deutschland kennengelernt habe, als ich von Sumatra in den Ruhrpott kam. Meine Mom meinte dann immer: "So was dürft ihr nicht singen" ... später habe ich es verstanden : unsere Ziehtante musste im Zweiten Weltkrieg fliehen aus der Gegend um Gdansk/Danzig und Krolewiec/Königsberg (Pommern) und kam über Umwegen nach Mülheim a.d. Ruhr.

Pommern damals:
+


heute:
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Territorium und Grenzen im Wandel der Zeit

Manchmal bin ich echt froh, auch im Ausland gelebt zu haben, und die deutsche Geschichte aus einer gewissen Distanz betrachten kann. Hinzu kommt, dass ich als kleines Kind sehr oft in der ehemaligen DDR im deutschen "Pommerland" in Anklam meine Cousins besucht habe, und dass ich, als Polen noch nicht in der EU war, auf eigener Faust mit einem Mercedes 190/200D für drei Tage besucht habe. An der Grenze in Frankfurt/Oder war so eine lange Schlange, dass mein Kumpel, während ich im Auto sitzen geblieben bin, noch einen Stadtbummel machen konnte.

Mit den Geschichten meiner Tante und einem geschichtlichen Hintergrundwissen im Kopf, habe ich mich sehr gefreut, endlich das Land zu besuchen, in dem Lech Walesa einer ganzen Nation gezeigt hat, was es bedeutet, für "das Recht, in Freiheit und Wahrheit zu leben" zu kämpfen. Nur, dass er so eine intolerante Einstellung gegenüber Schwule hat, wie viele andere Persönlichkeiten auch, finde ich in unserer modernen Zeit völlig unnötig und kontraproduktiv.

Meine Einstellung zu den ehemaligen preußischen Gebieten: Die "deutschstämmigen" Menschen in Polen dürfen nie vergessen, dass es auch friedliche Zeiten zwischen Polen und Deutsche gab, und dass erst durch Politiker Feindschaft gesät worden ist.

Polen war nach dem 1.Weltkrieg ein Vielvölkerstaat, warum sollte die deutschsprachige Bevölkerung eine Sonderrolle spielen ??? Was mir persönlich aber schleierhaft bleibt, ist, dass das jetzige Gebiet um das ehemalige Königsberg zu Russland gehört.

Und schaut man sich die Enklaven auf den historischen Landkarten an, dann erkennt man doch klar, dass alle Siegermächte von allen Kriegen über den Willen der Menschen hinwegentscheiden und willkürlich Grenzen ziehen. Und wenn jetzt der größte Teil Pommerns zu Polen gehört und Deutsche sich beschweren, dann sollen sie sich mal die Grenzen von 1795 anschauen: da haben die Deutschen und Russen es doch tatsächlich geschafft, dass Polen gar nicht existiert hat ! Und wenn jemand noch sagt: "Das liegt aber so weit zurück" dann kann ich nur müde lächeln => 1945 liegt für mich auch weit zurück.

Und haben die Deutschen damals in Ostpreußen jemals protestiert, als Hitler angedroht hat: "Heim ins Deutsche Reich" mit Krieg, Blut und Leid. Ist es da verwunderlich, dass der polnische Staat endgültig einen Schlussstrich zieht, und ein Gebiet "eingemeindet", dass Jahrhunderte lang zu Preußen gehörte ?! => und Preußen war nicht immer gleichbedeutend mit Deutschland ! Im Gegenteil, "kleindeutsche" Staaten haben sich doch oft genug gegenseitig bekriegt.

Wenn es wirkliche Bestrebungen gibt, nach Deutschland zu gehören, dann zählen nur noch Volksentscheidunge, da kann man sogar Enklaven akzeptieren => West-Berlin war ja wohl die bekannteste und weltweit anerkannt. Doch je weiter die Zeit fortschreitet, und die nachkommenden Generationen kaum noch ehmaligen Nationalstolz kennen, sollte man auch Frieden in seinen Herzen einkehren lassen und nicht dem Abglanz der Vergangenheit hinterhertrauern.

Grenzen exisitieren doch eh´nur auf Landkarten, wahre Grenzen existieren nur im Kopf, wenn ich mich kulturell, sprachlich, gesinnungsmäßig und moralisch vom anderen abgrenzen. Aber künstliche vom Meschen geschaffene Grenzen, sind ein Thema, das Viren, menschengemachte Klimarerwärmung, ein steigender Meeresspiegel, Umweltzerstörung, Pflanzen und Tiere, Völkerwanderungen durch Dürre und Unterdrückung, Radioaktivität und Stürme herzlich wenig interessiert !!!