Montag, 10. März 2008

Rentenangst! - "Der Kampf um die Altersversorgung"

Archiv Die aktuelle Diskussion um die Riester-Rente hat noch einmal gezeigt: Viele der heute aktiven Menschen werden im Alter vor großen finanziellen Problemen stehen. Denn die wachsende Zahl der Senioren und viele politische Entscheidungen der vergangenen Jahre werden dazu führen, dass das Niveau der gesetzlichen Rente systematisch sinken wird.

Kritiker überbieten sich schon seit langem in ihren Nachrufen auf das gesetzliche Rentensystem. Immer wieder wird verkündet, dass allein eine private Absicherung die Rentner von morgen vor dem Absturz retten könne. "Eigenvorsorge" heißt das Stichwort. Kapitaldeckung statt Umlagefinanzierung ist das Konzept, das dahinter steckt.

Aber: Ist die gesetzliche Rente tatsächlich so schlecht wie behauptet? Sicher ist: Ohne Generationenvertrag wäre es überhaupt nicht möglich gewesen, nach dem Krieg und Zusammenbruch ein System aufzubauen, das vom ersten Tag an funktionierte. Und auch nach dem Zusammenbruch der DDR hätten die Rentner im Osten in die Röhre geschaut, wenn man sie nicht sofort in die gesetzliche Rente integriert hätte.

Beispiele aus anderen Ländern zeigen zudem: Private Systeme sind oft weder sicherer noch günstiger. Seit die Aktienmärkte nicht mehr automatisch steigen, schaffen es viele Pensionspools nicht mehr, die erforderlichen Renditen zur Finanzierung der Renten zu erwirtschaften. Die hauseigenen Pensionskassen etlicher amerikanischer Großunternehmen haben in den vergangenen Jahren enorme Defizite angehäuft, die sie dann mit allen möglichen Tricks auf ihre Pensionäre abwälzten.

Warum steht die gesetzliche Rente trotzdem so unter Beschuss? Und wer hat überhaupt Vorteile davon, dass das Solidarsystem immer weiter gekappt wird? Diesen Fragen gehen Dietrich Krauß und Ingo Blank in ihrer Dokumentation "Rentenangst! Der Kampf um die Altersvorsorge" nach. (ARD)

=> ich bin erstaunt, die ARD schafft es endlich, mal eine kritische Reportage zu bringen, und es werden sogar Namen genannt: nämlich von denjenigen Politiker, die Hand in Hand mit den privaten Versicherungen arbeiten ... besonders betroffen hat mich der Bericht über England gemacht, wo tausende von Arbeitnehmern von privaten Versicherungsunternehmen über´s Ohr gehauen wurden, und von denen einige krank bis todkrank wurden, über den Kummer, dass man ihre Altersversorgung gestohlen hatte !

Ein Satz wird mir aber nicht mehr aus den Sinn gehen: "Schon Orson Welles hat festgestellt, dass sich
immer wiederholende Phrasen von Politikern, sich im nachhinein als Lügen erweisen" Sind gar am Ende Politiker das notwendige Übel, bevor uns Dikatoren und Tyrannen terrorisieren ???

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Was tun? In "Hardware" investieren-Gold,Immobilien?
Wo bekommt man (außer evt. Verbraucherzentrale) noch unabhängige Beratung?

Anonym hat gesagt…

Ich finde diese Frage sehr wichtig, leider bin ich als Bettelstudent der falsche Ansprechpartner => habe vor einem Monat wg. der Studiengebühren von 648,50 Euro mein Dispolimit von 100 Euro erreicht !

Laut Bericht ist mir aber auch klar geworden, dass eine große Dynamik des Markts durch junge Leute im Ausland stattfindet. Wenn ich Geld hätte, würde ich mal ins Ausland fahren, und mir ein paar "Projekte" anschauen, mit den Verantwortlichen sprechen und anderweitig mich kundig machen.

Warum dann nicht in diese Projekte investieren, wenn es Formen gibt, die unabhängig von der Börse sind! Natürlich sind diese Aktionen auch mit Risiko behaftet, aber die Verteilung auf viele Projekte mindert es !

Als kleines Kind habe ich in Indonesien überall "Projekte" gesehen, und einige mit meinem Vater besucht. Was aus ihnen geworden ist, weiß ich nicht, aber es hat mich tief beeindruckt, was alles möglich ist, wenn man sich persönlich um die Dinge kümmert, und nicht immer anderen dubiosen Finanzberatern sein Geld überlässt.

An die heutige Börse zu gehen, ist eine Sackgasse, sie erscheint mir ohnehin ein veraltetes Instrument zu sein, das weder ihre Interessen, noch die eigentlichen Reserven, Ressourcen, Know how und Arbeitskräfte unserer Welt berücksichtigt.

Wenn die Börse eines Tages als eine Möglichkeit von vielen (!) als eine Einrichtung fungiert, die Arbeitskräfte und Know How kombiniert mit Geld weltweit verteilt, dann wird sie wieder zu einem sauberen , transparenten und humanen Instrument.

Bis dahin habe ich das Gefühl, dass Gold und Diamanten die wenigen sicheren Anlagen sind, aber gerade Diamanten bedeuten noch, Blut, Schweiß und Tod von Arbeitern.

Mein Vorstellung als Laie in Geld: wie der Mensch die beste Ernährung durch Mischkost erhält, so sollte mein sein Geld überall verteilen und anlegen immer unter der Prämisse: wo können Geldhaie am wenigsten mein Geld klauen, dass ich im Angesichte meines Schweißes mir erarbeitet habe !

Vielen Dank für die Frage, die mich zum Nachdenken über meine eigene Zukunft angeregt hat !

Anonym hat gesagt…

Wer die Dokumentation "Rentenangst" noch nicht gesehen hat, der kann das sofort nachholen:
http://www.yigg.de/1453972