Samstag, 1. März 2008

Die Lange Russland Nacht (WDR)





Gäste: Tina Hassel, WDR-Auslandschefin; Sonia Mikich, Russlandexpertin.

Am Vorabend der Präsidentschaftswahlen blickt WDR-Auslandschefin Tina Hassel zusammen mit Russlandexpertin Sonia Mikich nach Russland. Noch immer befindet sich das Land im Umbruch. Obwohl das Ende des Sowjetsystems 15 Jahre zurückliegt ist Russland weit von einer stabilen Demokratie entfernt. Für die Geschicke dieses neuen Russlands stehen zwei starke Männer; Jelzin und Putin. Und mit ihnen werden wichtige historische Ereignisse und Entwicklungen verbunden.

Boris Jelzin ist der Totengräber der UdSSR. Mit ihm erwachen Träume von neugewonnener Freiheit und von einem starken und blühenden Russland am Ende des 20. Jahrhunderts. Die Reformen, sein Lebenswerk, kann er zum Ende seiner Amtszeit jedoch nicht zum Abschluss bringen.

Dann kommt Wladimir Putin an die Macht. Mit eiserner Hand führ Putin das riesige Reich zu neuem Selbstbewusstsein - aber auch in eine politische Rolle rückwärts. Am Ende wird man vom "System Putin" sprechen, in dem die Macht der Geheimdienste wachsen konnte und jede Form von kritischem Journalismus behindert wurde. Russland ist heute weit davon entfernt, eine starke Zivilgesellschaft zu sein.

Tina Hassel wird im Gespräch mit Sonia Mikich eine Zeitreise durch Russland unternehmen. Für den Zuschauer bedeutet dieses nicht nur ein Wiedersehen herausragender Dokumentationen aus den Archivschätzen des WDR, sondern auch spannende Momente der aktuellen Berichterstattung der ARD-Korrespondenten aus Moskau. (WDR 0:00)

=> mir wird einfach schlecht: egal ob die alten Oligarchen unter Jelzin oder die neuen unter Putin ! Die Meinung eines Arbeiters über Putin: "Er ist der Beste unter den Schlechten" => das Hinterland von Russland also hinter Moskau versinkt in Armut und Isolation. Die jungen Leute hauen alle ab und die Alten bleiben zurück ! Selbst die Kommunisten in den Dörfern können den Leuten nichts mehr versprechen, denn sie wissen: das Volk, besonders auf dem Land wird immer müder und schwächer, und die Kremlherren lassen es dahinsiechen ! Es gibt nichts mehr zu tun, es führt so ins Nichts ! Aber es schadet Putin nicht, da sie keine Rolle spielen.

Besonders tragisch: viele Kinder sind in allen Belangen unterentwickelt => Adaptionen ins Ausland sind zwar umstritten, aber Kinder mit Entwicklungsstörungen wollen keine russischen Familien adoptieren ! Die meisten Kinder sind verwaist, weil viele Eltern trinken, im Gefängnis sitzen, usw... kurz vor der endglültigen Adoption im Kinderheim wird stundenlang das Lied gespielt"...ich fliege weg, und du bleibst alleine zurück..."

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