Montag, 6. April 2009

Jack Johnson - der erste schwarze Boxchampion

"Er wollte kein Sklave sein:

Jack Johnson - der erste schwarze Boxchampion"

Dokumentationsreihe.

WDR ZEIGT BOXEN IM DOPPELPACK

Der Faustkampf im Ring ist mehr als nur Sport. - Er ist auch Spiegel der Zeitgeschichte. Das belegen zwei Dokumentarfilme, die der WDR kurz aufeinander sendet am 5.2.07 und 7.2.07 jeweils um 23.15 Uhr.

"Er wollte kein Sklave sein" erzählt am Beispiel des ersten schwarzen Boxweltmeisters Jack Johnson die Geschichte des US-amerikanischen Rassismus zu Beginn des vorigen Jahrhunderts.

Im Film "Der Kampf des Jahrhunderts" über die spektakuläre Begegnung zwischen Joe Louis und Max Schmeling 1938 stehen sich nicht nur ein schwarzer und ein weißer Boxer, sondern auch zwei Systeme gegenüber: das demokratische Amerika und Nazi-Deutschland.

Am 26. Dezember 1908 wurde Jack Johnson der erste schwarze Schwergewichtsweltmeister im Boxen. Er besiegte den amtierenden weißen Champion Tommy Burns eindrucksvoll durch k.o. in der 14. Runde. Damit schrieb Johnson nicht nur Sportgeschichte, sein Sieg entwickelte sich zum Politikum, in der von Rassismus geprägten amerikanischen Gesellschaft des beginnenden 20. Jahrhunderts. Denn Schwarze hatten zu dieser Zeit keine Champions zu sein.

Unter Jack Johnsons gewaltigen Fäusten geriet Amerikas Bild von der weißen Überlegenheit ins Wanken. "Die Presse reagierte auf den Sieg, als ob die Welt untergegangen wäre," kommentiert Johnsons Biograf Randy Roberts.

Ken Burns Dokumentarfilm zeichnet anhand von außergewöhnlichem Archivmaterial und Kommentaren von Box-Experten die Geschichte von Johnson nach.

"Eine Geschichte", so der Filmemacher, "die mehr ist als die Geschichte eines Spitzenathleten, der die Rassenschranken durchbrach. Es ist die Geschichte eines Mannes, der Amerika zwang, seine Definition von Freiheit auf den Prüfstand zu stellen - ein Problem, das Amerika bis heute nicht wirklich gelöst hat."

Die Geschichte vom Aufstieg und Fall des Jack Johnson ist bis heute fest im Bewusstsein der schwarzen Befreiungsbewegung verankert. Die weiße Gesellschaft konnte dem genialen Fighter sein Schwarzsein einfach nicht verzeihen.

(Quelle: tvtv.de, 3Sat)

Jack Johnson: "Ich wusste, es waren kaum Schwarze unter den Zuschauern, und die meisten waren mir feindlich gesonnen. Ich fühlte mich gut"

  • Man-Act
  • letzter großer Kampf auf 45 Runden angesetzt, Sieg für Willard (1.95m, 10 Jahre jünger) in der 26. Runde => jetzt feiern die Weißen ihn als "Erlöser der weißen Rasse", nachdem Jahre zuvor Unruhen wg. des ersten großen Sieges von Johnson: mehr Schwarze kommen um als Weiße !
  • Rachsucht der Weißen Rasse in den USA ist unbegrenzt und aus heutiger Sicht lächerlich und kindisch
  • Joe Louis kommt 22 Jahr später nach Johnsons 1.WM-Gewinn
  • Johnson sagt die Niederlage von Joe Louis gegen Max Schmeling voraus, in welcher Runde und auf welcher Art und Weise
  • 7 Jahre Exil, Bundesgefängnis, Tod durch Autounfall
  • Graceland-Friedhof
***

... ein sehr beweglicher Mensch und Sportler, der sich nicht unterkriegen lässt ... !

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