Donnerstag, 16. Oktober 2008

Börsen wie unter Drogenvon Volkmar Michler

von Volkmar Michler

Erst befanden sich die Börsen über Wochen im Abwärtstaumel und jetzt herrscht Jubel. Nach den historischen Kursabstürzen folgen nun ebenso historische Kursgewinne. Die verhalten sich wie unter Drogen, mit reellen Bewertungen hat das nichts mehr zu tun. Und jetzt kommt die Droge Staat. Die europäischen Regierungen stemmen sich mit einem Milliardenprogramm gegen die Finanzkrise.

Ob damit die Gefahr gebannt ist und weitere Banken vor dem Zusammenbruch gerettet werden können, weiß ich nicht. Ich weiß nur: Zu diesem Milliardenprogramm gab und gibt es keine Alternative. Die bittere Wahrheit ist: Offensichtlich ist nur der Staat in der Lage, das Vertrauen wieder herzustellen. Wenn man die Situation aber einmal nüchtern betrachtet, handelt es sich um ein kurzfristiges, künstlich hergestelltes Vertrauen.

Nach der staatlichen Notfall-Behandlung folgt nun für das Finanzsystem die Reha-Phase, und die kann langwierig und ungemütlich werden. Zum einen kann dauerhaft nur dann Stabilität geschaffen werden, werden den eiligen, aber unvermeidlichen Regierungsprogrammen jetzt straffere Regeln folgen. Zum anderen sagt mir allein die gewaltige Dimension der Milliardenprogramme, dass noch weitere Milliardenlöcher bei den Banken schlummern, die jetzt noch keiner sieht oder sehen will.

Deshalb rechne ich damit, dass es noch einmal zu Turbulenzen kommen kann und wir die Tiefskurse vermutlich noch nicht gesehen haben. Doch eines ist auch klar: Schnäppchen machen Sie nur, wenn die Kurse im Keller sind. Und irgendwann wird die Finanzkrise überwunden sein. Und: Der Bedarf an Wasseraufbereitung, Pflege für alte und kranke Menschen sowie Öl für Haushalt und Industrie wird nicht zusammenbrechen, nur weil sich Banken verzockt haben.

Aus genau diesen Bereichen finden Sie in dieser Taipan-Ausgabe 3 neue konservative Empfehlungen.

... es ist einfach nicht zu fassen: da schreit die Pflege, die Kinderbetreuung, die Altenpflege, die Gewerkschaften (?), die Hilfsorganisationen und alle caritativen Einrichtungen seit Jahren und Jahrzehnten nach Hilfe und Unterstützung (sowohl geistiger als auch finanzieller Art) und muss um jeden Cent kämpfen ... wenn es aber um die Banken geht, die mit unserem Geld arbeiten, dann darf der Bürger auch noch doppelt bezahlen, indem er auch noch die unvorstellbar großen Löcher stopft ... diese Perversion muss mir ein Politiker erst mal erklären => unehrlicher und dreckiger kann kaum ein Geschäft laufen !!!

Im Grunde genommen kann sich das keiner mehr so richtig vorstellen, was da eigentlich abläuft: es ist etwas, was fast unkontrollierbar geworden ist - ein vom Menschen geschaffenes Ungeheuer, reißt ihn, seinen maßlosen Schöpfer in den Abgrund: und wieder will es keiner gewesen sein, und alle waschen ihre Hände in Unschuld - doch glauben Sie mir: soviel Unschuld und sauberes Wasser gibt es nicht mehr, der Mensch hat alles verdreckt !

spätestens wenn man selber mal medizinische oder pflegerische Hilfe braucht oder auf die Hilfe einer caritativen Einrichtung angewiesen ist, erst dann wird man merken, wem man all die Jahre und Jahrzehnte gedient haben: dem alles verschlingenden Mammon oder einer solidarischen Gemeinschaft !

Und die Sonne bringt es ans Tageslicht, alles !

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