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Für mich waren die schönsten Stunden während der Krankenhaus-Sklaven-Dienste auf der Gynäkologie und auf der Neugeborenenstation. Wieviele Säuglinge habe ich gefüttert, gewaschen und gewickelt ? In wieviele unschuldige Augen habe ich geblickt, wieviele male waren die Schutzbefohlenen in meinem Arm ? Ein kleines auf Hilfe angewiesenes Wesen hat gereicht, um das ganz natürliche Programm in Gang zu setzen: alle tun, damit das neue Leben geschützt und gepflegt wird !
Nur die Frau ist es, die durch die Schwangerschaft das menschliche Fortkommen auf diesem Planeten in letzter Konsequenz sichert und gewährleistet, den Mann kann man getrost als Samenspender irgendwo fern von der Zivilisation als Samenspender züchten und gefangen halten. Für den biologischen Fortbestand der menschlichen Rasse ist er nicht unwichtig, aber zweitrangig !
Wie groß also muss als die finanzielle Not einer Frau sein, damit sie abreibt ? Was sind die gesellschaftlichen Zwänge, die moralischen Vorstellungen, die persönlichen Beweggründe, die eine Frau dazu treiben, ungeborenes Leben, egal in welchem Stadium, abzutreiben ?
Sicherlich ist die Meinung über Abtreibung innerhalb der Frauenwelt nicht immer homogen, auch dort herrscht über dieses Thema nicht immer Einigkeit. Aber letztendlich würde keine Frau eine andere Frau verurteilen, weil sie eine Schwangerschaftsabbruch vollzogen hat. Im Gegenteil: es gibt unter allen Frauen eine nicht ausgesprochene aber geistige Solidarität. Sie hat damit zu tun, dass fast jede Frau auch gegen ihren Willen oder ungeplant schwanger werden kann und, dass keine schwangere Frau, egal wie alt sie ist, freiwillig abtreibt, denn es geht auch um ihre eigene Gesundheit => jeder Schwangerschaftsabbruch ist mit Risiken behaftet, die auch das eigene Leben betreffen !
Dies ist der Hebelpunkt an dem Männer ansetzen müssen, um die Thematik "Abtreibung von Menschen" im Ansatz (!) überhaupt erst verstehen zu können !
Wie groß also muss die äußere moralische oder finanzielle Not sein, damit die Frau zwei Menschenleben gefährdet: ihr eigenes und das ihres Kindes ???
Wer ist für diese Not und für diese äußeren Zwänge in erster Linie verantwortlich ??? Man(n) kann nicht müde werden, diese Frage immer wieder und immer wieder zu stellen, besonders an Regierungen, Religions- und andere Formen von Gemeinschaften, die meinen, die richtigen Moralvorstellungen auf ihrer Seite zu haben !
Eine etwas humanere Welt, ermöglicht auch das Leben eines "ungewollten Kindes", selbst das aus einer Vergewaltigung gezeugte oder ein behindertes Kind. Doch solange eine unvernünftige Männerwelt in jahrtausendalter Manier alles tut, um eine solide Grundlage für die Entwicklung des ungeborenen Kind zu zerstören, solange wird auch eine Doppelmoral in fast allen wichtigen gesellschaftlichen Diskussionen herrschen !
Ja, liebe Frau, trage das Kind aus, habe Schmerzen und Sorgen ! Doch dies ist nichts im Vergleich dazu, was die meisten Kinder in einer männerdominierten Welt noch erwartet: Schmerz und Pein !
Nur wenige Privilegierte können sagen: " Ja, meine Geburt hat sich im dritten Jahrtausend gelohnt !"
Mit der Sicherung und der gerechten Verteilung der Güter und der Rechte dieser Welt steht und fällt auch die naturgegebene Entscheidung für das Leben. Frauen, die abtreiben, denen hat man schon lange im Vorfeld vor der Abtreibung die Hoffnung auf diese Grundrechte genommen.
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