Montag, 27. Oktober 2008

"Frauen in der Zange von Kirche, Staat, Tradition und Armut"

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

hiermit möchte ich Euch sehr herzlich zu einer Vorführung meines Dokumentarfilms Abortion Democracy (www.abortion-democracy.de) im Deutschen Bundestag einladen.

Die Vorführung findet im Rahmen der Veranstaltung "Frauen in der Zange von Kirche, Staat, Tradition und Armut" Kämpfe um reproduktive Rechte in Polen, Russland und Südafrika"am 12. November von 18.00 Uhr bis 20.30 Uhr statt.

In der Veranstaltung werden die Teilnehmerinnen einer Delegationsreise im August 2008 von der Situation von Frauen in Polen und Russland berichten. Anschließend werden wir den neuen Film der Berliner Filmemacherin Sarah Diehl "Abortion Democracy" (2008) sehen und die Ergebnisse mit ihr diskutieren können.

In diesem Dokumentarfilm vergleicht Diehl die Situation in Polen mit der in Südafrika. Während das Abtreibungsrecht in Polen 1993 verschärft wurde, kam es zeitgleich zu einer Entkriminalisierung in Südafrika - - allerdings mit einem paradoxen Ergebnis: Trotz scharfer Gesetze in Polen ist für Frauen dort der Zugang zu (illegalen) Abtreibungen einfacher zu bewerkstelligen als für die Frauen in Südafrika, wo das Recht auf Abtreibung relativ liberal ist. Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr Zeit und Lust habt, zu kommen und mit uns zu diskutieren! Im Anhang findet ihr Programm, Einladung und Anmeldeformular.

Bei Fragen stehe ich Euch jederzeit gern zur Verfügung. Es würde mich auch sehr freuen, wenn ihr diese Einladung auch an Interessierte weiterleitet.

Alles Gute von Sarah

------------------------------------------------------------------------- Veranstaltung der Bundestagsfraktion
DIE LINKE.
Deutscher Bundestag
Reichstagsgebäude
Raum 3 S 039, Clara-Zetkin-Saal
12. November 2008
18:00 bis 20.30 Uhr,
Eingang Nord, Paul-Löbe-Allee
11011 Berlin

"Frauen in der Zange von Kirche, Staat, Tradition und Armut. Kämpfe um reproduktive Rechte in Polen, Russland und Südafrika"

1993 wurde in Polen das Recht auf Abtreibung nahezu abgeschafft. Weder Polens EU- Beitritt noch die Kämpfe von Feministinnen, Frauenpolitikerinnen und anderen Gruppen haben daran etwas ändern können. Wie es heute um die sexuelle und reproduktive Selbstbestimmung von Frauen in Polen und Russland bestellt ist, wollten die Teilnehmerinnen einer Delegationsreise der Fraktion DIE LINKE im August 2008 vor Ort erfahren. Die Berliner Filmemacherin und Autorin, Sarah Diehl, hat die Situation in Polen zum Anlass genommen, der Frage um legalen Schwangerschaftsabbrüche international nachzugehen. In ihrem Dokumentarfilm "Abortion Democracy" vergleicht sie die Situation in Polen mit der in Südafrika. Während das Abtreibungsrecht in Polen verschärft wird, kommt es zeitgleich zu einer Entkriminalisierung in Südafrika - - allerdings mit paradoxen Ergebnis: In Polen ist der Zugang zu illegalen Abtreibungen einfacher als zu legalen in Südafrika.

Programm

18 Uhr
Begrüßung und Bericht von der Frauendelegation der Fraktion nach Polen und in die Russische Förderation - Monika Knoche, stellv. Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE und Leiterin des Arbeitskreises Internationale Politik

18.20 Uhr
Sexuelle und reproduktive Rechte in Polen und der Russischen Förderation - Kirsten Tackmann, Frauenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE

18.40 Uhr
Filmvorführung "Abortion Democracy: Abtreibungsrechte in Polen und Südafrika" (Filmvorführung in Englisch, deutsche Übersetzung wird ausgelegt)

19.30 Uhr
Pause

19.45 Uhr
Diskussion u.a. mit der Regisseurin Sarah Diehl

20.30 Uhr
Ende der Veranstaltung


Die Teilnahme an der Veranstaltung der Fraktion DIE LINKE. ist kostenlos. Aufgrund der Sicherheitsbestimmungen des Bundestages ist es unbedingt erforderlich, einen gültigen Personalausweis oder Reisepass mitzubringen und sich mit beiliegendem Anmeldeformular bei der Fraktion bis zum 5.11. anzumelden! Anmeldung bitte per email an veranstaltung@linksfraktion.de oder per Fax an 030 - 227 56544.

Sarah Diehl - Wrangelstr.80 - 10997 Berlin
0049 (0) 163-7325446
www.abortion-democracy.de
hope is just a lack of information



... wie ich meinen Alten kenne, würde der sich sicherlich wieder aufregen über die Diskussionen, die manchmal in die Richtung laufen "Der Bauch gehört mir" ... ganz bestimmt hat er auch mal von der Kanzel diese Argumentationsweise dieser Frauen in seiner Predigt aufgenommen. Wie er mittlerweile zu diesem Thema steht, weiß ich nicht - habe mich schon lange nicht mehr mit meinem Seelsorger über solche wichtigen Themen unterhalten.

Für mich waren die schönsten Stunden während der Krankenhaus-Sklaven-Dienste auf der Gynäkologie und auf der Neugeborenenstation. Wieviele Säuglinge habe ich gefüttert, gewaschen und gewickelt ? In wieviele unschuldige Augen habe ich geblickt, wieviele male waren die Schutzbefohlenen in meinem Arm ? Ein kleines auf Hilfe angewiesenes Wesen hat gereicht, um das ganz natürliche Programm in Gang zu setzen: alle tun, damit das neue Leben geschützt und gepflegt wird !

Nur die Frau ist es, die durch die Schwangerschaft das menschliche Fortkommen auf diesem Planeten in letzter Konsequenz sichert und gewährleistet, den Mann kann man getrost als Samenspender irgendwo fern von der Zivilisation als Samenspender züchten und gefangen halten. Für den biologischen Fortbestand der menschlichen Rasse ist er nicht unwichtig, aber zweitrangig !

Wie groß also muss als die finanzielle Not einer Frau sein, damit sie abreibt ? Was sind die gesellschaftlichen Zwänge, die moralischen Vorstellungen, die persönlichen Beweggründe, die eine Frau dazu treiben, ungeborenes Leben, egal in welchem Stadium, abzutreiben ?

Sicherlich ist die Meinung über Abtreibung innerhalb der Frauenwelt nicht immer homogen, auch dort herrscht über dieses Thema nicht immer Einigkeit. Aber letztendlich würde keine Frau eine andere Frau verurteilen, weil sie eine Schwangerschaftsabbruch vollzogen hat. Im Gegenteil: es gibt unter allen Frauen eine nicht ausgesprochene aber geistige Solidarität. Sie hat damit zu tun, dass fast jede Frau auch gegen ihren Willen oder ungeplant schwanger werden kann und, dass keine schwangere Frau, egal wie alt sie ist, freiwillig abtreibt, denn es geht auch um ihre eigene Gesundheit => jeder Schwangerschaftsabbruch ist mit Risiken behaftet, die auch das eigene Leben betreffen !

Dies ist der Hebelpunkt an dem Männer ansetzen müssen, um die Thematik "Abtreibung von Menschen" im Ansatz (!) überhaupt erst verstehen zu können !

Wie groß also muss die äußere moralische oder finanzielle Not sein, damit die Frau zwei Menschenleben gefährdet: ihr eigenes und das ihres Kindes ???


Wer ist für diese Not und für diese äußeren Zwänge in erster Linie verantwortlich ??? Man(n) kann nicht müde werden, diese Frage immer wieder und immer wieder zu stellen, besonders an Regierungen, Religions- und andere Formen von Gemeinschaften, die meinen, die richtigen Moralvorstellungen auf ihrer Seite zu haben !

Eine etwas humanere Welt, ermöglicht auch das Leben eines "ungewollten Kindes", selbst das aus einer Vergewaltigung gezeugte oder ein behindertes Kind. Doch solange eine unvernünftige Männerwelt in jahrtausendalter Manier alles tut, um eine solide Grundlage für die Entwicklung des ungeborenen Kind zu zerstören, solange wird auch eine Doppelmoral in fast allen wichtigen gesellschaftlichen Diskussionen herrschen !

Ja, liebe Frau, trage das Kind aus, habe Schmerzen und Sorgen ! Doch dies ist nichts im Vergleich dazu, was die meisten Kinder in einer männerdominierten Welt noch erwartet: Schmerz und Pein !

Nur wenige Privilegierte können sagen: " Ja, meine Geburt hat sich im dritten Jahrtausend gelohnt !"

Mit der Sicherung und der gerechten Verteilung der Güter und der Rechte dieser Welt steht und fällt auch die naturgegebene Entscheidung für das Leben. Frauen, die abtreiben, denen hat man schon lange im Vorfeld vor der Abtreibung die Hoffnung auf diese Grundrechte genommen.

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