Betrachten wir aber das wirkliche Medellin-Kartell, dann steht ein Mann im Mittelpunkt namens Pablo Escobar, ein Mann mit allen Wassern gewaschen, und nicht so ein blonder Jüngling, der sogar 1000mal grüner hinter den Ohren war als der Chef, als dieser auf unsere Etage eingezogen ist ;-) ... erst als der Niedergang des US-amerikanischen Mittelsmann dargestellt wurde, konnte Jonny Depp sein wahres Können in der Charakterstudie zeigen ... und auch eine JeLo kann keine rassige und feurige Südamerikanerin spielen, die sind nämlich viel brauner und heißer !
Der Film war Seifenoper und spiegelte nur ansatzweise die harte und kriminelle Realität wieder. Wer also das Medellin-Kartell realistisch und glaubhaft verfilmen möchte, der muss den Film aus zwei Perspektiven drehen, aus der der kolumbianischen Unterwelt (die viel freier in der "Oberwelt" agiert als in Europa) und aus der Sicht von US-amerikanischen Behörden.
Für den Zuschauer wäre viel interessanter gewesen:
- wo wird das Zeug angebaut, wie geernet und verarbeitet ?
- wer sind die Bauern, wie sieht ihr Alltag aus ?
- wer sind die Mittelsmänner ?
- wer verdient eigentlich wieviel ?
- wie sehen die Transportwege und -mittel aus ?
- wer ist der Boss, und wieviele Leichen säumen seinen Weg zum Erfolg ?
- was machen die Gringos / Yankees ?
- wer sind die Konsumenten ?
- wie sieht das Kartell aus, aus welchen Netzwerkknoten ist es gesponnen ?
- hat diese Drogenmafia eine positive oder negative Wirkung auf die einheimische Bevölkerung ?
- wie sehen die Gerichtsverhandlungen aus ?
- mit welchen Argumenten schlagen die Rechtsanwälte ihre Mandanten aus schwierigen Anklagepunkten heraus ?
- wie sehen die Abmachungen und Deals hinter den Vorhängen aus ?
- eventuelle Verweise auf die heutige Drogenwelt und den Drogenkonsum !
Was mir vom Film in Erinnerung blieb war in ähnlichen Worten: "Das Gefängnis machte keinen besseren Menschen aus mir. Ich ging mit dem Diplom eines kleinen Marihuana-Verkäufers hinein und kam mit dem Wissen eines Drogenbarons heraus."
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