Samstag, 2. Februar 2008

Frances Newtons letzte Worte

"Chronik einer Hinrichtung"

Archiv "Es ist soweit" - das sind die letzten Worte, die die zum Tode Verurteilten im Hinrichtungsraum von Huntsville hören. Der Satz des Oberaufsehers ist das Signal für die erste von drei Spritzen. Ein Kamerateam hat die Todeskandidatin Frances Newton besucht. In ihrem letzten Interview spricht sie über den Mord, der ihr zur Last gelegt wird. 18.00 Uhr, die Hinrichtung beginnt. Die "Frances! Frances!"-Rufe der wenigen Demonstranten werden leiser, die Reporter stellen sich vor die Kameras. Dann meldet die Justizsprecherin den erfolgreichen Abschluss der Hinrichtung, die 13. in diesem Jahr. Der Protokollant vermerkt keine besonderen Vorkommnisse.

"Frau Newton hat auf die ihr zustehende letzte Mahlzeit verzichtet und auch ihr letztes Statement nicht in Anspruch genommen". Nur zu ihrer Familie im Zuschauerraum hat sie mit den Lippen lautlos eine Nachricht geformt: "I love you". Das ist um 18.07 Uhr, neun Minuten später wird ordnungsgemäß der Tod festgestellt. War sie schuldig oder unschuldig? Zweifel sind angebracht, die Verhandlung vor 18 Jahren war eine Farce. Frances Newton hatte die Tat bis zuletzt geleugnet.

Aber nicht diese Frage steht im Zentrum der Dokumentation, sondern die Chronologie der Hinrichtung selbst. Das staatlich angeordnete Töten erzeugt eine bizarre Routine - von der Plastikblume auf dem Besuchertisch bis hin zum Kleenex-Spender für die letzten Tränen. (ARTE)

...es gibt nur ein Kommentar: das Justizsystem in den USA ist reformbedürftig, besonders was die Todesstrafe anbelangt: ein System das Angst und Willkür sät, wird Angst und Willkür ernten...

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