Donnerstag, 13. September 2007

Führer auf der Flucht

Sehe gerade noch das Ende eines Kriegsfilms, in dem der Duce, Benito Mussolini mit Deutschen Soldaten aus Italien flieht...komisch: Deserteure hat man immer erschossen, aber Führungspersonen dürfen fliehen oder sich verstecken...oh...jetzt ist er doch von italienischen Partisanen festgenommen worden !

Mussolini, die letzten Tage:

Norditalien, vom 24. bis zum 28. April 1945. Der Abschied Benito Mussolinis von der Weltgeschichte vollzieht sich zwischen Mailand und dem Comer See. Der gestürzte Diktator ist mit seiner Geliebten Clara Petacci auf der Flucht: vor den Deutschen, die den geschlagenen Verbündeten nicht den Siegern überlassen möchten, vor den Amerikanern, die ihn als Kriegsverbrecher anklagen wollen, vor der italienischen Provinzregierung, die ihrerseits hofft, seiner habhaft zu werden und vor den antifaschistischen Widerstandskämpfern des Nationalen Befreiungskommitees, das ihn in Abwesenheit bereits zum Tode verurteilt hat und ohne Prozess hinrichten will, bevor er den Amerikanern in die Hände fällt. Längst ist Mussolini ein Diktator ohne Basis. Seine "Schwarzhemden" fallen massenhaft von ihm ab. Sein Fluchtweg in den Norden hat das Ziel, sich auf neutralen Schweizer Boden zu retten, wo er hofft, Winston Churchill für seine Pläne zu gewinnen, die Europa vor der kommunistischen Bedrohung retten sollen. Doch am Ende ist der ehedem imperialen Vorstellungen antiken Zuschnitts ergebene Diktator bar aller Freunde, aller Truppen und aller habituellen Größe. Nur unzulänglich als deutscher Soldat verkleidet, wird Mussolini am Comer See von Mitgliedern der Partisanenbrigade "Garibaldi" gefangen genommen und am 28. April 1945 mit seiner Geliebten im Auftrag des Generalkommandos der antifaschistischen Freiheitskämpfer erschossen. In der Titelrolle von Lizzanis unspektakulärem Doku-Drama: der große amerikanische Charakterdarsteller und "Oscar"-Preisträger Rod Steiger (1925-2002), der am 14. April 80 Jahre alt geworden wäre und der hier, nach "Al Capone" und "Lucky Luciano", als Benito Mussolini den schrecklichsten aller italienischen Gangsterbosse porträtierte.

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